Batik aus unserer Werkstatt

Batik Kunst

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arts of batik

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Batikwerkstatt Farbwelten

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Praxis  

Wie bei jedem Handwerk so braucht man auch beim Batiken einige Werkzeuge. Die ersten Gehversuche kann man mit einer Blechdose und einem Pinsel machen, wobei man das Batikwachs in die Dose gibt und das Ganze in einem Wasserbad oder einem Ölbad erhitzt. Erhitzt man das Wachs in einem Ölbad, so sollte man ein Thermometer zur Hand haben um das Wachs nicht zu überhitzen. Überhitzt man das Wachs oder bringt es gar zum Sieden, so entstehen brennbare Dämpfe und das Wachs wird für die Verarbeitung unbrauchbar. Bei der Erhitzung des Wachses ist also Vorsicht geboten und offenes Feuer ist zu vermeiden.
Damit das Arbeiten aber richtig Spaß macht, sollte schon eine Grundaustattung von Werkzeugen vorhanden sein. 
Hier muss aber auch gesagt werden, dass sich Batiken für Kinder Im Grund- und Vorschulalter nicht eignet, da immer mit heißem Wachs hantiert wird. Dieses Wachs wird heißer als kochendes Wasser und kann bei unvorsichtiger Handhabung schwere Verbrennungen verursachen

Eine Zusammenstellung der Werkzeuge und Materialien habe ich im untenstehenden Abschnitt aufgeführt

Werkzeuge und Materialien für die Batikherstellung


Im linken Bild sehen wir in der Mitte, ganz oben, einen Holzrahmen auf den der Stoff für die Batik gespannt wird. Darunter von links nach rechts :
  • Stoff (gebräuchlich sind Baumwolle oder Seide)
  • Holzkohlestift
  • Thermometer
  • Pin-Nadeln
  • Batikfarben
  • Batikwachs (hier in Pastillenform)
  • Tjangting (muß nicht sein)
  • Pinsel (verschiedene Stärken)
  • Wachskocher
  • Schutzhandschuhe zum Färben
  • Bügeleisen
  • Zeitungspapier
  • Behälter für Färbebad (nicht im Bild)

Herstellung einer Batik

Ich beschreibe die Herstellung hier in groben Zügen um einen Gesamtüberblick zu geben. Feinheiten und Tricks die bei der Bearbeitung helfen, können Sie unter Tipps nachschlagen.

1. Zuschneiden des Stoffes
Als erstes bringen wir ein Stück Stoff auf Rahmengröße, indem wir den Stoff bei der gewünschten Länge ein wenig einschneiden und dann den Stoff abreißen. Das Reißen bewirkt, dass man das Gewebe genau entlang eines Fadenlaufes trennt, was mit der Schere nur schwer möglich ist. Dieses Stoffstück dient uns nun als Grundlage für die Batik, sozusagen die Leinwand des Batikkünstlers, es sollte glatt und frei von Appreturen sein.

2. Vorbereiten der Batik
Danach skizzieren wir unser Motiv mit Hozkohle oder Holzkohlestift auf dem Stoff, die Linien sind nach einigen Färbegängen nicht mehr sichtbar. Haben wir das Motiv aufgebracht, spannen wir den Stoff gleichmäßig über den Rahmen und fixieren ihn. Er sollte gleichmäßig gespannt aber nicht gezerrt sein, das Gewebe sollte noch seine Struktur behalten und ein Rechteck bilden. Bei einem Weichholzrahmen kann man zum Befestigen Pin-Nadeln verwenden, Hartholz und Metallrahmen müssen mit  Gewebestreifen umwickelt sein, so dass man die Batik mit Stecknadeln befestigen kann.

Motiv wird auf Stoffgrund skizziert
Aufspannen des Stoffes auf den Batikrahmen
Das Motiv wird auf dem Stoffgrund skizziert. Die Skizze soll einen Anhaltspunkt für die Reservierung der Stoffflächen mit Wachs sein, denn nicht immer ist die mit Wachs abgedeckte Fläche gleich einem Skizzendetail , oft entsteht ein Detail erst nach mehreren Färbegängen und da sind Anhaltspunkte schon hilfsreich.








Beim Bespannen des Rahmens muss man darauf achten, dass genügend Fixierpunkte vorhanden sind, das verhindert ein Verzerren oder Überdehnen. Selbst bei einem großen Werkstück sollte mindestens alle 10 cm  ein Befestigungspunkt sein, denn das heiß aufgetragene Wachs zieht sich beim Erkalten zusammen und zieht so an den einzelnen Fäden des Gewebes.

3. Abdecken der Flächen mit Wachs und Färben
Ausgegangen wird von der Grundfarbe des Stoffes, meistens Weiß und durch mehrmaliges Färben und Abdecken der Flächen das Motiv herausgearbeitet. Es ist eine Eigenschaft des Batikens, dass man Farben nicht nebeneinander auftragen kann, wie z.B. bei der Malerei. Beim Batiken muss man Farbunterschiede und Nuancen durch Überfärben und Färbedauer erreichen, wobei die jeweils benutzte Farbe in Wechselwirkung mit den bereits benutzten tritt. Die Grundlagen können Sie unter dem Menüpunkt Farben nachlesen und ein schönes Simulationstool ist der Farbmixer, den Sie auf dieser Seite aufrufen können. Mit ihm können Sie Mischeffekte und Färbedauer simulieren.
Hat der Stoff einen gewünschten Farbton erreicht, so werden die Flächen, die diesen Farbton behalten sollen, mit Wachs abgedeckt (reserviert), dabei muss der Stoff völlig trocken sein. Diese Flächen sind so vor dem Überfärben geschützt und behalten diesen Farbton. Beim Reservieren ist zu beachten, dass die beste Verarbeitungstemperatur des Wachses bei 120 - 140 °C liegt. Unter 120 °C kühlt das Wachs auf dem Werkzeug zu schnell ab und über 140 °C ist die Verdunstung schon relativ stark.  Zu kaltes Wachs dringt nicht vollständig in das Gewebe ein und deckt es nur ungenügend ab. Also denken sie daran, wenn Sie das Wachs mit dem Pinsel auftragen, kühlt es schnell ab und der Pinsel muss wieder nach kurzer Zeit in das heiße Wachs getaucht werden . Für Linien ist der Tjanting besser geeignet, es ist ein kleiner Behälter mit einem Ausflussröhrchen, er fasst mehr Wachs, bleibt damit länger heiß, läuft dafür aber ununterbrochen. Die Handhabung sollten sie vor dem Einsatz unbedingt üben.
Beim Reservieren  wird immer bei der hellsten Farbe angefangen; denn es ist klar, aus dunklen Tönen kann man durch Überfärben keinen helleren Ton mehr erzeugen. Hat man die gewünschten Flächen reserviert so folgt der nächste Färbegang. Dies kann dieselbe Farbe sein um einen kräftigeren Ton für die nächste Reservierung zu erreichen, oder eine andere Farbe um einen Mischton zu erzielen. Und so folgen Färbegänge und Reservierungen aufeinander bis der dunkelste Ton erreicht ist und die Batik somit fertig ist.  Die Farbfolge der Einzelfärbungen sollte man sich schon am Anfang überlegen, denn von ihnen sind die erreichbaren Mischfarben abhängig. So kann man aus einem lichten Braun durch überfärben ein Rot oder Grün erreichen, denn Braun ist eine Mischung aus Rot und Grün  -machmal mit einem Blauanteil (Umbra)-  u.s.w. (siehe Farbtheorie).
Die dunkelste Farbe die erreicht werden kann,  ist eine Farbe bei der alle Werte gefiltert werden und das ist Schwarz. Wegen der Unreinheiten der Farben Ist durch Farbmischung aber höchstens ein schmutziges Dunkelbraun zu erreichen, deshalb sollte ein Schwarz im Farbsortiment auch nicht fehlen, man tut sich damit auch leichter bei der stufenweisen Darstellung von Grautönen (Schwarz-Weiß-Bild).

Färben
Stellen Sie das Farbbad nach den Angaben des Herstellers her. Die Herstellerangaben sind dabei nur Richtwerte. Arbeiten Sie mit feinen und hellen Farbnuancen, so können Sie das Farbbad ruhig stärker verdünnen. Den Grad der Sättigung einer Farbe erreichen Sie über die Färbedauer und Farbbadtemperatur. Wollen Sie nur einen feinen Ton einer Farbe, so genügen anfangs nur wenige Sekunden, für stärkere Sättigung sind schon mehrere Minuten notwendig und mit Zunahme der Sättigung sind dann längere Zeiten notwendig um durch überfärben einen anderen Farbton zu erreichen. Während des Färbens ist der Stoff im Bad zu bewegen, damit immer frische Farbe die Fasern umpült. Nach dem Färben wäscht man die überschüssige Farbe mit klarem Wasser aus, auch auf dem Wachs sollten keine Farbtropfen mehr sitzen.  Durch mechanische Beanspruchung des Wachses, besonders des kalten Wachses, treten mit zunehmender Bearbeitungsdauer feine Risse und Brüche im Wachs auf, die dann als Krakeluren auf der Batik sichtbar werden, Möchte man die Krakeluren gering halten, sollte man knicken und biegen der Batik während der Verarbeitung  vermeiden und auch dem Farbbad  mindestens eine Temperatur von 40 °C geben, doch Vorsicht, bei ca 56°C schmilzt das Wachs wieder. Weiterhin sollte immer genügend Färbeflüssigkeit im Behälter sein, so dass der Stoff frei schwimmen kann und nicht zum vollständigen Eintauchen geknickt werden muss.

Reservieren von Farbflächen

Beim Reservieren wird der Stoffbereich der die aktuelle Farbe behalten soll mit Wachs flächig abgedeckt.
Zum Auftragen des Wachses benutzt man Pinsel, den Tjanting oder selbstgefertigte Stempel.
Pinsel eignen sich für großflächige Reservierungen wo keine große Detailgenauigkeit erforderlich ist, die hartborstigen und abgeflachten sind hier am besten geeignet. Sie sollten aber nach mehrmaligem Gebrauch mit der Schere nachgeschnitten und überstehende Borsten gestutzt werden.
Der Tjanting kommt zum Einsatz wenn Linien gezogen werden müssen. Durch sein Reservoir, das Wachs und Wärme speichert,  ist er dafür das ideale Werkzeug. Tjantings gibt es in verschiedenen Strichstärken, die Feinheit einer Linie ist jedoch bei einer Batik durch die Gewebeweite und die Viskosität des Wachses eingeschränkt.  Ich selbst benutze ein Tjanting fast nie, da ich eine Batik lieber aus der Fläche heraus entwickle und dazu hauptsächlich Pinsel benutze.
Stempel werden bei sich wiederholenden Formen und Muster benutzt. Hier eignen sich hitzebeständige Materialien, die Wachs aufnehmen können. Filz ist hier ein Medium, das man selbst zuschneiden und auf eine Halterung geklebt, verwenden kann. Mit wenig Stempel läßt sich ein ganzer Bauernhof oder ein bunter Zoo herstellen. 

4. Schlussbearbeitung
Um nun die Batik in ihrem endgültigen Erscheinungsbild bewundern zu können, muß das zuvor mühsam aufgetragene Wachs wieder entfernt werden, dies kann 
a) physikalisch, durch erneutes Erhitzen des Wachses 
b) chemisch, durch Lösen des Wachses in geeigneten Lösungsmitteln
geschehen.
Ich ziehe die physikalische Trennung des Wachses der chemischen vor, denn bei ihr werden die Farben am schonendsten behandelt.
Vom Erhitzen im Wasserbad über den Schmelzpunkt des Wachses (56 °C) rate ich ab, da immer etwas Farbe dabei herausgelöst wird und der Stoff am Schluss in der gesamten Brühe schwimmt und an Brillanz verliert. Bei dieser Methode wird das getrennte, flüssige Wachs mitsamt dem Wasser von der Batik abgegossen und die Batik danach mit Feinwaschmittel gereinigt.
Ich bevorzuge die Trennung mittels Bügeleisen und Zeitungspapier, sie ist zwar etwas mühselig und man verbraucht viel Altpapier, aber das Ergebnis ist das Überzeugenste. Die Batik wird dabei zwischen Zeitungspapier gelegt und das Wachs mit dem Bügeleisen herausgebügelt, Ist das Zeitungspapier vollgesogen, so wird es durch neues ersetzt bis kein Wachs mehr aus dem Stoff herauszuholen ist. Das Bügeleisen darf dabei nicht auf vollste Leistung eingestellt sein, denn wenn es zu heiß wird, kann sich Druckerschwärze von der Zeitung auf den Stoff übertragen.

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